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In diesem Tagebuch dokumentieren wir die aktuellen Geschehnisse in unserem Atelier.
Sie werden hier zukünftig auch Termine für Ausstellungen und andere Highlights finden. |
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Samstag
Sind gut in Bourdic angekommen, wenig Verkehr und deshalb auch zu schnell über die Autobahn ... irgendwann las ich meine Autonummer an einer Anzeigentafel, was noch dabei gestanden hatte, konnte ich wegen der hohen Geschwindigkeit nicht mehr entziffern. Mal sehen, ob jetzt nachträglich ein Strafzettel bei uns eintrudelt..... Kurz vor Bourdic stand ein 7ner BMW mit deutschem Kennzeichen und einge- schalteter Warnblinke am Strassenrand und ein Insasse bat per Handzeichen dass man anhalten möge. Ich hatte mir schon zu Hause vorgenommen in solchen Situationen anzuhalten, da uns auch schon geholfen wurde. Als ich anhielt und den Mann sah, schrillten meine Alarmglocken.... Ein Sinti oder Roma bat um Geld für Benzin, er habe seine EC- Karte verloren, müsse zu seinen Kinder und würde mir als Gegenleistung seine Goldkette überlassen.....sah aus wie aus dem Kaugummiautomat Mir blieb noch eine lächelnde Verneinung und wir fuhren davon ... das nächste Mal halte ich wieder!
 Das Ferienhaus Bourdicoise ist wunderschön. Es strahlt Ruhe aus und die werden wir in den nächsten Tagen genießen. www.bourdic.net Sonntag Ich hatte gut geschlafen ... Uschi dagegen nicht so gut - dafür blieb sie länger im Bett. Ein gemütliches Frühstück, Sonnenschein, und Lust auf den Gardon macht uns munter. Allerdings war der Gardon fast ohne Wasser, dafür hüpften bei unserem Näherkommen hunderte von Fröschen in die Pfützen. Der Flußgrund war lehmig und es war besondere Vorsicht angesagt, damit wir nicht ausrutschten ... ja der Lehm hatte es und angetan.

 Er war sehr sandig, mit Wasser und Geduld knetete ihn Uschi zu einer homogenen Masse. Wir begannen Figürchen zu formen.


Montag Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir eine andere Stelle am Gardon. Nur schwer fanden wir einen Parkplatz (es waren eben keine vorhanden) und dann lag ein 20 minütiger Abstieg auf einem schmalen, fast zugewachsenem Pfad vor uns . Der Gardon war auch hier bis auf wenige Seechen ausgetrocknet. Also, den Kopf Richtung Boden ... die wunderschönen Steine zogen unsere Blicke magisch an...irgendwann sah ich nach Uschi. Sie war einige hundert Meter hinter mir - aber plötzlich in Begleitung?! Ein junger Mann sprach mit ihr und sie kamen langsam in meine Richtung. Beim Zusammentreffen fragte er, ob wir Lust auf Sex zu Dritt hätten. Erst dachte ich, ich hätte ihn (rein sprachlich) missver- standen ... war aber nicht so ... und irgendwie bekamen wir ihn auch los. Er verschwand so wie er gekommen war: irgendwoher und irgendwohin....
 Am Nachmittag kehrten wir an unseren "Arbeitsplatz" am Gardon zurück. Die Figürchen standen noch am Platz und irgendwie kam uns der Gedanke, dass wir einen Ofen bauen sollten. Aus Weidenruten wurde das Gerüst gebaut, dann alles mit dem Lehm verkleidet.

Dienstag Mittags machten wir einen Bummel durch das Städtchen Tarascon und besuchten die Abtei von Saint Roman lÁiguille hoch über der Rhone.
 Gasse in Tarascon

 Abtei
 Stuhl für Abt und Prior
 man darf sich gar nicht vorstellen wie es da gerochen hat, als tatsächlich Tote darin gelegen hatten... übrigens: gleich daneben war die Öffnung für die Zisterne......

Mittwoch Eigentlich wollten wir das für Kunden bestellte Geschirr bei Lilou abolen... war noch nicht fertig. Ein Besuch in der Galerie Terra Viva in St. Quentin la Poterie ist immer Pflicht, da dort meist eindrucksvolle Arbeiten von Kollegen zu sehen sind.
 Große Arbeit von Christine Fabre
 Daphne Corregan Im Anschluss besuchten wir noch das mittelalterliche Städtchen Vezenobres

 Früchte vom Erdbeerbaum
Donnerstag Uns zog es an den Fluss um unsere Arbeiten zu begutachten. Alles stand an seinem Platz. Der Ofen hatte viele Risse bekommen, die wir erneut mit Lehm verschmierten und langsam Feuer machten. Mit der Zeit heizten wir immer kräftiger, sahen aber die Figürchen nicht, die wir in den Ofen ge- stellt hatten. Nach über 2 Stunden stellten wir langsam das Feuern ein, holten die Glut mit den Figürchen aus dem Ofen und legten die restlichen ungebrannten Stücke hinein. Überraschend stellten wir fest, dass die Figuren in der roten Glut schnell Farbe annahmen und eine Festig- keit bekamen mit der wir nicht gerechnet hatten. Nach einer weiteren Stunde konnten wir alle unseren gebrannten Teile begutachten und waren sehr zufrieden!
 
Heute am Freitag fuhren wir in die Berge. Cirque de Navacelles. Die Menhire und Dolmen von Ferrussac waren sehr eindrücklich. Hin und wieder hielten wir in kleinen Dörfchen und stellten fest, dass es hier oft "lebendiger" war als unten in unserer Umgebung.
 Cirque de Navacelles
 Menhir und Dolmen bei Ferrussac
  Samstag Der Markt in Uzes ist immer noch so anziehend wie eh und je... bunt, vielfältig und man hat so seine Lieblingshändler z.B. für Oliven oder Backwaren (sündhaft leckere süsse Stückchen), kauft beim Lieblingsmetzger ein und vermisst in jedem Jahr irgendein Lädchen oder eine kleine Galerie, wo man früher gerne einen Besuch machte. Als Nachfolger kommt meist nichts gutes nach .... leider!

Sonntag Der Flohmarkt in Arpaillargues war nicht so interessant. Uschi fand einen Bilderrahmen für 2€. Danach "faulten" wir im Haus und Innenhof und machten eine abendliche Runde durchs Dorf.
 Puppe und ihre Verkäuferin
Montag Unser heutiges "Pflichtprogramm" bestand aus dem Einkauf von Wein für das Winterhalbjahr ... in der Domaine Chazalis finden wir einen feinen Merlot und einen ebenso schmackhaften Rosé zu guten Preisen. Und weil wir schon recht weit im Norden waren (Departement Ardeche) fuhren wir nach Valousset. Ich hatte im Internet einige Ferienhäuser im Ort und der Umgebung entdeckt und wir wollten einfach erkunden, ob wir dort einen Urlaub verbringen wollten, wo sich Fuchs und Wildschwein "Gute Nacht" sagen. Gleich als wir ausstiegen begrüßte uns eine netter Herr, begann ein Gespräch und es stellte sich heraus, dass sein Schwiegersohn die Seite ins Internet gestellt hat. Seine Frau verfügte über den Schlüssel zu einem der angebotenen Häuser und schon war es geschehen.... das Haus ist sehr groß..... aber wir hatten uns gleich darin verguckt und werden wahrscheinlich unseren Frühjahrsurlaub 2010 im Haus von Jutta und Uli in Valousset verbringen... www.ardecheferien.de/ferienhaus2.html
 Balance
 Wassergeist in der Nähe von Valousset
Dienstag Nachdem wir unsere Freunde in Avignon noch nicht erreicht hatten, beschlossen wir uns nochmals zu einem Ausflug. Zwar waren wir schon einmal in Lussan, aber sooo gut kannten wir es doch nicht. Wir waren die einzigen Touris und alle Lokale hatten geschlossen. Umso entspannter konnten wir die kleinen Sehenswürdigkeiten des Städtchen ausfindig machen ...Farben der Tore und Türen, Schlösser, Riegel, Briefkästen ....
 Die Wanderung zu den Concluses verlangte unsere ganzen Kräfte aber es war sehr eindrucksvoll, wie sich das Wasser in Millionen von Jahren in den Stein gegraben hat.
 Auf der Rückfahrt durch "altbekannte" Dörfchen unterhielten wir uns mit einem Luxemburger über das Leben in Frankreich. Er besitzt in Pougnadoresse seit Jahren ein Häuschen und erzählte uns von den netten Franzosen ... was uns wieder bestätigte, dass die meisten Franzosen ausgesprochen freundlich sind!!!!
Mittwoch Am frühen Vormittag klopfte es an unserem Tor und eine Frau mit Kind meinte, sie hätte Nachricht für uns ... unten stellte sich heraus, dass sie Gottes Botschaft überbringen wollte ... vehement und auf französich ... wir wurden sie trotzdem los. Der Ausflug nach Arles führte uns wieder in das bunte Stadtleben wie wir es gar nicht gewohnt sind. Zu unserer großen Freude fand ein großer Flohmarkt statt, wo wir 4 alte Messingwasserhähne erstehen konnten - sie müssen noch richtig bearbeitet werden, bevor ich sie für Brunnen verwenden kann.
 Die gigantische Arena, wo am Wochenende die letzen (blutigen) Stier- kämpfe stattfinden, ließen wir "links" liegen und entdeckten dafür die Altstadt und am Hotel de Ville saßen wir lange und ließen die Menschen an uns vorbei ziehen ... auf der Rückfahrt bekamen wir noch schöne Eindrücke von den Alpilles.
Unser Donnerstagsbesuch bei Petra und Domonique in Avignon war unsere letzte größere Unternehmung in diesem Urlaub. Sie empfingen uns mit einem ganz leckeren Mittagessen!!! CousCous-Salat, eingelegte Auberginen!!!! (sooooo lecker), eingelegter Paprika, schmackige Oliven vom Araber um die Ecke, mit Ziegenkäse überbackene Feigen ... danach Espresso und ein (neee 2) Stückchen Kürbistarte.... Wir hatten uns sehr viel zu erzählen, rafften uns aber dennoch zu einem Ausflug auf - in eine Gegend, wo man durch "Felder" von wildem Rosmarin und Thymian läuft. Dazu ein herrlicher Rundumblick. Das Palais du Pape erstrahlte in der Ferne, die Rhone glitzerte an Avignon vorbei und der Luberon ließ sein sanftes Ansteigen schön erkennen. Petra konnte uns viel erklären, da sie seit einiger Zeit als Fremdenführerin für Arles, Avignon und die Camargue arbeitet. Wir saßen plaudernd bis zum Einbruch der Dunkelheit auf einem Hügel und kehrten spät nach Avignon zurück.

Natürlich konnten wir uns auch diese mal nicht zurückhalten und packten einige Keramiken ein, die bei vielen unserer Kunden Anklang finden - dazu kamen noch 2 neue Bronzefiguren....

 Engel in Bronze gegossen Nach gutem Abendessen und langem Abschied fuhren wir nach Bourdic zurück. Und beim Einsteigen geschah dann das, was ich den ganzen Urlaub vermeiden konnte: ich trat VOLL in einen Haufen Hundescheisse!!!!!! Leider bemerkte ich die Ursache das Gestanks erst nach einigen Kilometern. Es ist ein Grauen in den Städten und Dörfern: überall diese Tretmienen, auch in der Gasse vor unserem Haus liegen täglich neue. Pfui!!

Freitag Zum Abschluss fuhren wir nach St. Quentin zu Lilou Milcent um die bestellten Teller, Tassen und Schüsseln abzuholen. Sie hatte die Waren während der letzten Tage gebrannt.
 bei Lilou
 http://liloupoterie.perso.cegetel.net/boutique00.html
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